Tipps für Sie und Ihre Angehörigen

Insbesondere bei älteren Menschen können hohe Temperaturen und lange Hitzeperioden zu gesundheitlichen Problemen führen. Doch im Alltag fällt es nicht immer leicht, Probleme, die durch Hitze entstehen können, zu erkennen, einzuschätzen und angemessen zu handeln. Unsere Tipps können Ihnen und Ihren Angehörigen helfen, hitzebedingte Gesundheitsgefahren zu vermeiden.

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Fachinfo

Für Pflegefachkräfte wird das Thema Hitze immer wichtiger. Weitere Informationen finden Sie hier:

Pflege bei Hitze

Tipps gegen Hitze

im Alltag

  • Verfolgen Sie Hitzewarnungen im Radio, im Fernsehen, in der Zeitung, im Internet oder per App.
  • Der Deutsche Wetterdienst gibt spezielle Hitzewarnungen heraus: Zur Warnseite
  • Viele Institutionen, wie z. B. das Robert Koch-Institut, der Deutsche Wetterdienst oder das Umweltbundesamt, bieten weiterführende Informationen zum Thema „Hitze und Gesundheit“. Einen Überblick finden Sie hier.

  • Verlegen Sie Einkäufe, Termine und Erledigungen in die kühleren Morgenstunden.
  • Halten Sie sich in den kühlsten Wohnbereichen auf oder verlassen Sie eine eventuell überhitze Wohnung.
  • Erholen Sie sich zur Abkühlung in nahegelegenen Parks, Gärten oder Hinterhöfen. Suchen Sie die schattigen Bereiche auf.
  • Meiden Sie direkte Sonneneinstrahlung.
  • Lässt sich ein Aufenthalt in der Sonne nicht vermeiden, machen Sie aktiv „Sonnenpausen“ im Schatten.
  • Kleiden Sie sich luftig. Geeignete Stoffe sind Viskose, leichte Baumwolle, Leinen und Seide.
  • Tragen Sie einen Hut mit breiter Krempe oder eine Kappe mit Schirm und Nackenschutz.
  • Wenn Sie sich körperlich betätigen, tun Sie dies in den frühen Morgenstunden und achten Sie darauf, ausreichend zu trinken und atmungsaktive Kleidung zu tragen.
  • Legen Sie z. B. kühle, feuchte Umschläge auf Arme, Beine, Stirn oder Nacken.
  • Halten Sie Ihre Unterarme und Füße unter fließendes kaltes Wasser oder tauchen Sie sie entsprechend ein.

  • Trinken Sie regelmäßig und über den Tag verteilt Wasser, ungesüßte Kräutertees oder Saftschorlen. Empfohlen werden in der Regel 2 bis 3 Liter. Bei bestimmten Erkrankungen, wie z. B. Herzschwäche (Herzinsuffizienz), oder Nierenschwäche (Niereninsuffizienz), sollte eine gewisse Trinkmenge nicht überschritten werden. Sprechen Sie dann Ihre persönliche Trinkmenge mit Ihrer Ärztin / Ihrem Arzt ab.
  • Um das Trinken nicht zu vergessen, platzieren Sie griffbereit Getränke an mehreren Stellen in Ihrer Wohnung. Am besten schon die Tagesration am Morgen bereitstellen.
  • Oder Sie lassen sich an das Trinken erinnern: Stellen Sie z. B. einen Wecker, der Sie alle zwei Stunden darauf aufmerksam macht, ein Glas Wasser zu trinken. Verteilen Sie in der Wohnung Klebezettel mit einer Erinnerungsnotiz. Lassen Sie sich von Angehörigen, Freunden oder Nachbarn an das Trinken erinnern.
  • Essen Sie wasserreiches Gemüse und Obst (Gurken, Melone und Erdbeeren beispiels­weise bestehen zu über 90 Prozent aus Wasser).

 

 

  • Halten Sie Kontakt mit Angehörigen oder Nachbarn.
  • Seien Sie sich und Ihren Angehörigen gegenüber während Hitzeperioden besonders aufmerksam.
  • Bitten Sie rechtzeitig um Unterstützung bei Einkäufen oder Erledigungen (z. B. Verwandte, Nachbarn, Freunde). Nutzen Sie Lieferdienste von Supermärkten oder Restaurants. Auch Angebote kommunaler Anbieter oder kirchlicher Träger können hilfreich sein.

 

 

für Angehörige

  • Planen Sie häufigere Besuche und Anrufe ein, um frühzeitig Anzeichen von Hitzebelastung zu erkennen.
  • Erinnern Sie regelmäßig daran, ausreichend zu trinken, z. B. durch gelegentliche Anrufe oder stellen Sie an mehreren Stellen in der Wohnung Getränke bereit.
  • Sorgen Sie für einen Vorrat an Getränken sowie wasserreichem Gemüse und Obst.
  • Überprüfen Sie den Lebensmittelvorrat und die Lagerung der Lebensmittel. Bei hohen Temperaturen können Lebensmittel schneller verderben und beispiels­weise zu Durchfall­erkrankungen führen.
  • Überprüfen Sie die Raumtemperatur, um ggf. durch Lüften oder Verschatten des Raumes zu kühlen.
  • Bieten Sie luftige Kleidung an.
  • Achten Sie darauf, dass luftige und kühlende Bettwäsche benutzt wird.
  • Schaffen Sie ein unterstützendes Netzwerk in der Nähe, sprechen Sie dafür z. B. die Nachbarschaft, die Hausmeisterin / den Hausmeister, den Pflegedienst, die Kirche oder das Alten- oder Seniorenzentrum an.

 

in den Wohnräumen

Inwieweit wir im Alltag von Hitze betroffen sind, hängt auch mit unserer Wohnsituation zusammen. Wohnungen unter dem Dach, mit Süd- oder Westausrichtung, großen Fensterfronten oder auch in stark bebauten Wohngebieten können sich während eines Hitzetages stark aufheizen. Je länger die Hitzeperiode andauert, umso stärker. Es ist besonders wichtig, die Hitze nicht in die Wohnung kommen zu lassen.

Hierbei helfen am besten sogenannte „Verschattungen“. Außen angebrachte Rollläden sind besonders effektiv. Aber auch Innenjalousien oder Vorhänge halten einen Teil der Wärme ab. Um die Hitze draußen zu lassen, sollten die Fenster tagsüber nicht geöffnet, jedoch verschattet werden. Eine aufgeheizte Wohnung lässt sich am besten durch nächtliches Lüften abkühlen. Die kühlsten Stunden sind dabei die frühen Morgenstunden, zwischen 3 und 5 Uhr morgens. In der Regel ist es kurz nach Sonnenaufgang am kühlsten, weil die Temperaturen über die Nacht kontinuierlich sinken und die ersten Sonnenstrahlen noch wenig Kraft haben.

Vor allem in der Stadt kann es im Sommer besonders heiß werden. Städte können während einer Hitzewelle bis zu 10 °C wärmer werden als das Umland. Gerade Dachgeschosswohnungen oder Wohnungen und Häuser mit einer unzureichenden Isolierung heizen sich im Sommer sehr schnell auf. Auch eine Ausrichtung der Wohn- und Schlafräume nach Süden oder Westen führen zu einer zusätzlichen Wärmebelastung im Inneren. Hitze in den Wohnungen bedeutet, dass sich unser Körper nicht erholen und es somit zu gesundheitlichen Problemen kommen kann. Dies gilt besonders, wenn es auch nachts nicht deutlich kühler wird. Das ist aber notwendig, um auch in den nächsten Tagen ausgeruht und fit der Hitze zu begegnen. Für die Gesundheit ist es wichtig, für ein angenehmes Wohnklima zu sorgen.

Tipps, wie Sie Ihre Wohnung / Ihr Haus kühl halten:

  • Verschatten Sie am besten von außen mit Jalousien oder Rollläden.
  • Verschatten Sie von innen mit Vorhängen, oder ggf. mit hitzeabweisenden Rollos bzw. Folien. Das hält die Strahlungswärme der Sonne ab.
  • Lüften Sie nachts sowie in den kühleren Abend- und Morgenstunden.
  • Wenn es nicht zu schwül ist, kann das Aufhängen feuchter Tücher im Schlafzimmer helfen. Die Verdunstung des Wassers kühlt die Raumluft. Lüften Sie, damit die Luftfeuchtigkeit im Innenraum nicht zu hoch wird. Achten Sie darauf, dass die Tücher nicht komplett austrocknen, da sie sich sonst mit aufheizen.
  • Vermeiden Sie Lichtquellen mit alten Glühbirnen und stellen Sie ältere Elektrogeräte (z. B. einen älteren Fernseher) nach Möglichkeit ab, diese können eine zusätzliche Wärmequelle darstellen.

in der Nacht

In Hitzeperioden steigen die Temperaturen nicht nur tagsüber, sondern auch nachts. Sinkt das Thermometer nachts nicht unter 20 °C, spricht man von sogenannten Tropennächten. Diese sehr lauen Sommernächte erschweren das Abkühlen von aufgeheizten Wohnungen. Um sich nach einem heißen Tag zu erholen, braucht unser Körper eine kühlende Nachtruhe. In zu warmen Schlafzimmern ist der Schlaf in der Regel weniger erholsam und weniger tief als in kühlen Schlafräumen. Als Folge fühlen wir uns unausgeschlafen, müde und schlapp. Ein nachfolgender weiterer Hitzetag belastet den Körper zusätzlich.

Tipps, für einen erholsamen Schlaf trotz hoher Temperaturen:

  • Verschatten Sie Ihr Schlafzimmer tagsüber und halten Sie so die Wärme draußen.
  • Tauschen Sie Ihre Bettdecke durch ein leichtes Laken aus Leinen oder Baumwolle aus oder schlafen Sie unter einem leeren Bettbezug. Wählen Sie für Ihre Nachtwäsche ebenfalls luftige und atmungsaktive Stoffe wie Baumwolle und Leinen.
  • Kühlen Sie Ihr Bett mit einer Wärmflasche mit kaltem Wasser.
  • Legen Sie sich kühle Tücher auf die Stirn, Unterschenkel oder Unterarme. So können Sie Ihrem Körper Wärme entziehen.
  • Hängen Sie feuchte Tücher in Ihrem Schlafzimmer auf. Die Verdunstung des Wassers kühlt die Raumluft. Lüften Sie, damit die Luftfeuchtigkeit im Innenraum nicht zu hoch wird.
  • Lüften Sie in den kühleren Morgenstunden.

Merkblatt zu Hitze und Pflege

Insbesondere Menschen mit Pflegebedarf werden durch Hitze stark belastet. Eine unzureichende Trinkmenge, Bewegungseinschränkungen und die Einnahme von Medikamenten tragen dazu bei, dass Betroffene bei hohen Temperaturen gesundheitliche Probleme haben. Das Merkblatt bietet Tipps für zuhause versorgte Menschen mit Pflegebedarf und ihre Angehörigen, wie sie bei Hitze für Abkühlung sorgen können. Es enthält Informationen, welche Warnsignale es für gesundheitliche Propbleme aufgrund von Hitze gibt und was im Notfall zu tun ist.

Zum Download des Merkblatts (PDF, 228 KB, barrierefrei)

Erklärvideo: Empfehlungen für heiße Tage

Durch die Sommerhitze kann es gerade bei älteren Menschen zu Gesundheitsproblemen kommen. Die BZgA gibt in diesem Erklärvideo Tipps, wie Sie gut durch die nächste Hitzewelle kommen. 

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