Nächtliches Schnarchen entsteht, wenn Zäpfchen und Gaumensegel während der Atmung im Schlaf vibrieren. Auch große Rachenmandeln oder ein verkürzter Kiefer können der Grund für diese unbeliebten Geräusche sein. Im Extremfall entstehen dabei Geräuschpegel, die mit denen von Presslufthammern vergleichbar sind. Ursache ist die typische und auch von der Schlaftiefe abhängige Erschlaffung von Muskeln und Gewebe während des Schlafes.

Auch beim Schnarchen spielt der Alterungsprozess eine Rolle: Mit steigendem Alter nimmt die Intensität der Muskel- und Rachen­gewebs­erschlaf­fung zu und erreicht ihren Gipfel in den mittleren Lebensjahren. Bei Männern ist das Phänomen des Schnarchens dabei stärker ausge­prägt als bei Frauen, zumindest vor den Wechseljahren.

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Faltblatt "Ausgeschlafen im Alter"

Das Faltblatt gibt Tipps für ältere Menschen und deren Angehörige für einen gesunden und erholsamen Schlaf.

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Ab wann ist Schnarchen behandlungsbedürftig?

Reines Schnarchen ist keine Erkrankung, so der aktuelle Kenntnisstand. Es besteht daher keine medizinische Notwendigkeit für eine Behand­lung, zumindest solange kein persönlicher Leidensdruck besteht. Symptome wie ein trockener Rachen am Morgen oder das Erwachen durch das eigene Schnarchen während der Nacht sind aber dennoch möglich. Wenn das Schnarchen sehr unregelmäßig ist, nächtliche Atem­aussetzer (Schlafapnoe) und Tages­schläfrig­keit hinzukommen, kann dies zu einem gesundheitlichen Problem werden.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, um herauszufinden, ob Sie „nur“ schnarchen oder an einer nächtlichen Atemstörung leiden. Mit Hilfe eines kleinen Messgerätes („Polygraphie“) kann dann im Laufe einer Nacht im eigenen Bett Ihre Atmung gemessen werden. Dies ergibt bereits gute Hinweise, ob Ihr Schnarchen eher harmloser Natur oder doch behand­lungs­bedürftig ist. Die Untersuchung von Nase und Rachen gibt weitere Auskunft. Wichtige Informationen liefert oft auch der aufmerksame Bettpartner bzw. die Bettpartnerin – von den nächtlichen Geräuschen sind sie meist stärker betroffen als der Schnarchende selbst.

Mittel gegen Schnarchen

Der Handel bietet eine ganze Reihe unterschiedlicher „Antischnarchmittel“, z. B. spezielle Kopfkissen, Nasensprays oder auch Medikamente, deren Wirksamkeit bisher jedoch nicht eindeutig belegt werden konnten. Erfolgreich gegen das Schnarchen können hingegen vom Zahnarzt angefertigte Zahnschienen, sogenannte „Unterkieferprotusionsschienen“ sein. Sie werden auch zur Behandlung einer leichtgradigen Schlaf­apnoe eingesetzt. Allerdings sind solche Hilfsmittel langfristig nicht ganz nebenwirkungsfrei und müssen selbst finanziert werden.

Kleine chirurgische, oft aber auch recht schmerzhafte Eingriffe zur Minderung des Schnarchens können von Hals-Nasen-Ohren-Ärztinnen und -Ärzten vorgenommen werden. Sie sind aber nur mit dem Wissen zu empfehlen, dass ein langfristiger Erfolg bisher nicht garantiert werden kann.

Tipp

Jeder Mensch selbst etwas dafür tun, um weniger zu schnarchen: Wer sein Gewicht verringert, am Abend auf alkoholische Getränke und auf Schlafmittel verzichtet, kann den nächtlichen Geräuschpegel bereits deutlich reduzieren.

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