Im Jahr 2019 erkrankten rund 235.000 Frauen und 268.000 Männer in Deutschland neu an Krebs. Für das Jahr 2022 liegen die Schätzungen bei 236.000 neuerkrankten Frauen und 274.000 neuerkrankten Männern. Das Risiko an Krebs zu erkranken, nimmt mit dem Alter zu. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei rund 70 Jahren. Es gibt jedoch Risiko­faktoren, die Sie vermeiden und so Ihr Erkrankungsrisiko senken können. Dazu gehören Rauchen und übermäßiger AlkoholkonsumÜbergewicht und Bewegungsmangel.

Direkt springen zu:Direktsprung

Was ist Krebs?

Es gibt viele verschiedene Arten von Krebs (beispielsweise DarmkrebsBrustkrebsProstatakrebs), die sehr unterschiedliche Symptome und Verläufe haben können. Allen gemeinsam ist die Erkrankung von körpereigenen Zellen. Dabei vermehren sich unkontrolliert Tumorzellen und zerstören gesundes Gewebe.

Um das persönliche Krebsrisiko zu senken, kann die Ernährung eine wichtige Rolle spielen. Doch auch, wenn die Krankheit diagnostiziert wurde, kann die richtige Ernährung Ihr Wohlbefinden und die Verträglichkeit der medizinischen Behandlung positiv beeinflussen.

Ernährung bei Krebs

Eine Krebserkrankung kann zu erheblichem Gewichtsverlust führen, z. B. durch einen tumorbedingten Appetitverlust. Mögliche Nebenwirkungen der verschiedenen Krebstherapien, wie eine Veränderung des Geschmacksempfindens, können den Gesundheitszustand zusätzlich beeinträchtigen. Ein wichtiges Ziel der Ernährungstherapie bei Krebs ist es daher, einen guten Ernährungszustand zu erhalten oder wieder zu erreichen und damit die Toleranz gegenüber Therapien zu verbessern, Nebenwirkungen zu verringern und das Risiko für Infektionen zu reduzieren.

Ernährungsempfehlungen während einer Krebstherapie

Eine Krebserkrankung und die darauf abgestimmte Therapie kann auf unterschiedliche Weise die Ernährungssituation beeinflussen, etwa durch verminderten Appetit oder ein schnelles Sättigungsempfinden. Je nach Lokalisation des Tumors kann es zu Einschränkungen beim Kauen oder Schlucken kommen, zu Völlegefühl, Bauchschmerzen, Verstopfung oder Durchfall.

Während einer Krebstherapie müssen Sie keine spezielle Diät einhalten, stattdessen gilt es, gut verträgliche Lebensmittel nach Ihrem Geschmack zu kombinieren. Es geht darum, einer Mangelernährung sowie einem Gewichtsverlust vorzu­beugen und Beschwerden zu verringern. Deshalb sind stark einschränkende Ernährungsformen zu vermeiden. Im Fokus steht, Ihren Körper dabei zu unterstützen, sich nach einer Operation, einer Chemo- oder Strahlentherapie wieder zu erholen.

Eine Folge der Chemotherapie kann sein, dass Sie einige Lebensmittel nicht mehr so gut vertragen wie vorher: Laktose- und Fruktoseunverträglichkeit, aber auch Probleme mit Fett und Ballaststoffen sind keine Seltenheit. Hier einige allgemeine Empfehlungen, auf die Sie während der Krebstherapie achten können:

  • Über den Tag verteilte kleine, aber energiereiche Mahlzeiten liefern genug Energie und tragen dazu bei, dass Sie nicht zu viel an Gewicht verlieren.
  • Verzichten Sie am besten ganz auf Alkohol.
  • Verwenden Sie eher Raps- oder Olivenöl. Sie verfügen über ein optimales Fettsäuremuster und Antioxidantien.
  • Essen Sie eiweißreich, damit Ihr Körper in Kombination mit Bewegung Muskelmasse aufbauen bzw. erhalten kann.
  • Finden Sie die Menge an Milchprodukten und Obst heraus, die Sie gut vertragen.
  • Meiden Sie Lebensmittel, die bei Ihnen Blähungen verursachen.
  • Beim Braten reicht eine hell- bis mittelbraune Bräunung. 
  • Nehmen Sie sich Zeit: Eine entspannte Atmosphäre macht das Essen zum Genuss.
  • Lassen Sie sich von Familie und Freundinnen oder Freunden beim Einkaufen und Kochen helfen, das entlastet Sie.

Magen- Darmprobleme, Entzündungen in Mund und Rachen oder verminderter Appetit sind Nebenwirkungen, die während einer Krebstherapie vorkommen können. Trifft eines dieser Symptome auf Sie zu, sollten Sie zu einer angepassten Vollkost übergehen:

  • Wählen Sie eher weiche, säurearme Lebensmittel. Kochen Sie Nudeln und Reis oder Getreidebrei etwas länger. So sind sie angenehmer zu schlucken.
  • Essig, Zitronensaft, frisches Obst (z. B. Orangen oder Mandarinen) ebenso wie Obstsaft können bei Entzündungen im Mund unangenehm sein.
  • Gemüse darf weich gegart sein. Sie können es als Püree, Suppe oder Sauce genießen.
  • Trinken Sie vor allem direkt nach der Chemotherapie viel Flüssigkeit, um die verabreichten Medikamente wieder auszuspülen. Kohlensäurearmes Wasser, Schorlen und Tees sind die besten Durstlöscher.

Wichtig: Finden Sie durch ein persönliches Ernährungstagebuch heraus, welche Lebensmittel Sie gut vertragen und welche Ihnen weniger gut tun. Fragen Sie auch Ihre Ärztin bzw. Ihren Arzt um Rat.

Weitere Informationen zum Thema Ernährung bei Krebs finden Sie im Ratgeber „Ernährung bei Krebs“ sowie auf www.krebsinformationsdienst.de und https://aktivmitkrebs.de/ernaehrung.

Mehr Informationen zum Thema

Materialien

Weitere Internetangebote